Das Arosa Humorfestival nominiert Weltwoche-Verleger Roger Köppel als Kandidaten für die zweifelhafteste Auszeichnung des Landes, den «Schneemann des Jahres 2024», teilt es am Dienstag mit. Aus feinstem Aroser Schnee geformt und zu einer eigentlichen Eisskulptur veredelt, ist das riesengrosse Konterfei alles andere als ein Kompliment.
In der Printausgabe der aktuellen Weltwoche ziert der aus Köppels Sicht angeblich «missverstandene Putin» die Frontseite. «Ist Putin gar der Kälteschock der Wirklichkeit, den der Woke-Westen so dringend brauchte?», schreibt er dazu.
Arosa-Tourismusdirektor Roland Schuler meint, dass man natürlich wisse, dass Roger Köppel immer wieder gerne provoziere und gegen den Strom schwimme, aber dass er nun abermals den russischen Präsidenten bejubelt, das fände man nicht nur im Bündner Bergdorf ein bisschen starken Tobak. Mit der Nomination wolle man den Finger hochhalten und «He, gehts eigentlich noch, wie peinlich ist das denn?!» rufen.
Jury-Mitglied Frank Baumann, der letzten Dezember nach 15 Jahren als Direktor des Arosa Humorfestivals zurückgetreten war, betont: «Mit dem russophilen ehemaligen SVP-Nationalrat Roger Köppel haben wir einen verhaltensoriginellen Kandidaten nominiert, den wir von mir aus eigentlich schon heute als Schneemann im Skigebiet aufstellen könnten. Er hätte es verdient.»
Sollte Roger Köppel im Dezember zum Schneemann des Jahres gekrönt werden, befände er sich in bester Gesellschaft mit illustren Grössen wie Gianni Infantino, Marco Rima, Sepp Blatter oder Donald Trump. (pd/spo)