Mit durchschnittlich 508 Punkten liegen Schweizer Jugendliche in Mathematik deutlich über dem Durchschnitt der Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Der OECD-Durchschnitt selbst beträgt 472 Punkte, wie es am Dienstag in einer Mitteilung der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) und des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) hiess.
Geringfügiger Abwärtstrend
Der Anteil an besonders leistungsstarken Jugendlichen in Mathematik beträgt 16 Prozent. Allerdings erreichen 19 Prozent der 15-Jährigen in der Schweiz die Mindestanforderungen nicht. Damit geht der seit 2015 eingesetzte «geringfügige, aber statistisch signifikante Abwärtstrend» beim durchschnittlichen Ergebnis der Schweizer Schülerinnen und Schüler weiter.
Im Vergleich mit allen an der Studie teilnehmenden Ländern erreicht die Schweiz jedoch das achtbeste Ergebnis. Besser sind lediglich sechs asiatische Länder oder Territorien sowie Estland, «wobei der Rückstand zu Estland im Bereich statistischer Unschärfen liegt», hiess es in der Mitteilung.
Lesekompetenzen stagnieren
Die durchschnittliche Leseleistung der 15-Jährigen in der Schweiz bleibt mit 483 Punkten gut und ist damit stabil. Das Ergebnis liegt zwar über dem OECD-Durchschnitt von 476 Punkten und ist mit den Ergebnissen 2015 und 2018 vergleichbar.
Der Anteil der Leistungsstarken macht neun Prozent aus. 25 Prozent der Jugendlichen erfüllen hingegen die von der OECD definierte Mindestkompetenz nicht.
Laut dem Pisa-Bericht haben die vier Vergleichsländer Estland, Kanada, Finnland und Italien einen tieferen Anteil an leistungsschwachen Jugendlichen als die Schweiz. Vergleichsländer wie Österreich, Belgien, Deutschland und Frankreich unterscheiden sich hingegen statistisch nicht signifikant von der Schweiz.
Im Bereich Naturwissenschaften liegt die Schweiz mit 503 Punkten über dem OECD-Durchschnitt von 485 Punkten. Das Ergebnis ist ebenfalls mit den Resultaten von 2015 und 2018 vergleichbar. Während hier der Anteil der leistungsschwachen Jugendlichen 19 Prozent beträgt, sind es bei den Leistungsstarken zehn Prozent.
Die Schweiz hat somit einen statistisch signifikant tieferen Anteil an Leistungsschwachen in diesem Bereich als die meisten Vergleichsländer. Einen noch tieferen Anteil haben Kanada und Estland.
Rückgang der Kompetenzen
Damit ist die Schweiz «eines von 18 Ländern, deren Ergebnisse in allen drei Kompetenzbereichen über dem OECD-Durchschnitt liegen», wie es weiter hiess. Die Schweiz konnte somit ihre relative Position in allen drei getesteten Bereichen verbessern.
Mit ein Grund dafür ist, dass viele Länder, die zuvor vor der Schweiz lagen, aktuell «zum Teil deutlich schwächere Ergebnisse» erzielten. Denn OECD-weit sind die Kompetenzen der Jugendlichen in den Bereichen Mathematik und Lesen gesunken. Lediglich bei den Naturwissenschaften blieben die Leistungen stabil.
Hingegen sind die Veränderungen der Schweizer Ergebnisse in allen drei Bereichen im Vergleich zu den beiden Pisa-Studien von 2015 und 2018 gering.
Die Pisa-Studie umfasst insgesamt 81 Länder, darunter 37 OECD-Mitgliedsstaaten. Pisa steht für «Programme for International Student Assessment» und ist eine internationale Schulleistungsstudie.
Die Ergebnisse für die Schweiz werden im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) und der EDK in einem nationalen Bericht zusammengefasst. (sda/nil)