19.04.2024

Stopp Impfpflicht

Tamara Funiciello wird «instrumentalisiert»

Die massnahmenkritische Bewegung Mass-Voll wirbt auf TikTok ungefragt mit der Berner SP-Nationalrätin. Ein von ihr am feministischen Streik 2023 gemachtes Statement wird in einen anderen Kontext gestellt.
Stopp Impfpflicht: Tamara Funiciello wird «instrumentalisiert»
Taucht ungefragt in einem TikTok-Video von Mass-Voll auf: Tamara Funiciello. (Bild: Screenshot)

«Mein Körper, meine Entscheidung»: Befürworterinnen und Befürworter der «Stopp Impfpflicht»-Initiative haben ihre Ja-Kampagne am Freitag mit einem TikTok-Video gestartet. Das Video stammt von der Bürgerrechtsbewegung Mass-Voll, wie diese in einem Communiqué mitteilte. Junge Frauen aus der Bewegung plädieren darin für freie Entscheidungen über den eigenen Körper und werben um Zustimmung zur Volksinitiative «Für Freiheit und körperliche Unversehrtheit». Darüber abgestimmt wird am 9. Juni.

«Dein Körper gehört nur dir»

«Dein Körper gehört nur dir allein», sagt die erste junge Rednerin von Mass-Voll. «Kein Mensch hat das Recht, über dich zu bestimmen. Körperliche Unversehrtheit ist ein Menschenrecht.» Diese Selbstverständlichkeit sei in der Schweiz leider noch nicht Realität.

«Immer weniger Menschen leben selbstbestimmt», fügt die zweite Rednerin hinzu. «So kann es nicht weitergehen.» – «Zusammen können wir jetzt das Leben von sehr vielen Menschen verbessern», wirbt die dritte für die Initiative. Mass-Voll schrieb, die Kampagne werde statt mit einer altmodischen Pressekonferenz» per Video lanciert.

@mass.voll

♬ i like the way you kiss me - Artemas


Einen ungewollten Auftritt hat im Video die Berner SP-Nationalrätin Tamara Funiciello mit der Aussage «Es ist unser Körper, und es ist unsere Entscheidung». Das Statement habe sie am feministischen Streik 2023 zum Recht auf Schwangerschaftsabbruch gemacht, sagte Funiciello der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage.

«Offensichtlich werde ich hier instrumentalisiert.» Die individuelle Freiheit, eine Abtreibung vornehmen zu lassen, sei etwas anderes als die individuelle Freiheit, sich nicht impfen zu lassen, sagte Funiciello. Denn das gefährde die kollektive Sicherheit. Sie überlegt sich nun nächste Schritte.

Die von der Freiheitlichen Bewegung Schweiz (FBS) lancierte und während der Covid-19-Pandemie Ende 2021 eingereichte Initiative fordert das Grundrecht, selbst über sich bestimmen zu können. Wer sich nicht impfen lassen will, soll deshalb keine beruflichen oder sozialen Nachteile hinnehmen oder eine Strafe riskieren müssen. (sda/cbe)


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