Die Genossenschaft Migros Zürich, Franchisenehmerin von Alnatura Deutschland und Betreiberin von insgesamt 25 Bio-Märkten in der ganzen Deutschschweiz, will sich künftig auch bei Bio-Artikeln auf Migros-eigene Absatzkanäle konzentrieren, teilt die Migros-Gruppe am Dienstag mit. Der Betrieb von Alnatura Bio Super Märkten wird mittelfristig aufgegeben, die seit 2012 bestehende Franchising-Partnerschaft wird im gegenseitigen Einverständnis nicht verlängert.
Patrik Pörtig, Geschäftsleiter Migros Zürich: «Nach umfangreichen Analysen sind wir jetzt zum Schluss gelangt, dass die Migros Zürich künftig nicht mehr die beste Betreiberin für die Alnatura-Filialen ist. Der Rückzug aus diesem Geschäftsmodell ist das Resultat unserer konsequenten Fokussierung auf den Migros-Supermarkt und der entsprechenden Ausrichtung der Ressourcen.»
Alnatura Produkte sowie ein umfangreiches Bio-Sortiment bleiben in den Migros-Filialen und bei Migros Online erhältlich, heisst es weiter. Noch ist offen, ob die Alnatura Bio Super Märkte bestehen bleiben. Die Franchisegeberin und Bio-Lebensmittelproduzentin Alnatura evaluiert in den kommenden Wochen alternative Szenarien für den Betrieb der Märkte. Geplant ist, dass das Unternehmen hierzu noch im ersten Halbjahr 2025 informieren wird.
Micasa an seinen Chefs verkauft
Ausserdem verkauft die Migros ihre Möbelhändlerin Micasa ans Management und schliesst die meisten Do it + Garden-Filialen bis Ende Juni, wie das Unternehmen auch mitteilt.
«Leider konnte für Do it + Garden trotz intensiver Bemühungen kein Käufer gefunden werden», schreibt die Migros. «Mit zahlreichen Interessenten wurden Gespräche geführt, jedoch sah keiner das Potenzial, das Geschäft landesweit erfolgreich weiterzuführen.»
Do it + Garden schliesst 31 Standorte
Für vereinzelte Do it + Garden Standorte würden dezentral weiterhin Verhandlungen mit potenziellen Interessenten aus dem Do-it-yourself-Bereich laufen. Wie bereits bekannt, werden die Do it + Garden Filialen in Carouge GE und Nyon VD an den deutschen OBI-Konzern übergehen. «Die restlichen der insgesamt 31 Standorte werden bis spätestens Ende Juni 2025 geschlossen», hiess es.
Für die von den Schliessungen betroffenen 466 Mitarbeiter von Do it + Garden würden bestmögliche Anschlusslösungen innerhalb oder ausserhalb der Migros-Gruppe gesucht. «Wo keine gefunden werden, kommt der Migros-Sozialplan zur Anwendung», hiess es. Sämtliche Lehrlinge von Do it + Garden könnten ihre Ausbildung innerhalb oder ausserhalb der Migros fortsetzen und abschliessen.
Zudem verkauft die Migros 30 Micasa-Läden an Philipp Agustoni, den heutigen Micasa-Chef, und Manuel Landolt, den operativen Chef der Migros Fachmarkt AG. Die beiden künftigen Unternehmer würden unterstützt von der Firma Rethink, die bekannt sei für ihre Expertise in der Umsetzung innovativer Projekte und für nachhaltiges Wachstum.
159 Jobs weg
Ab 1. September übernehme die neu gegründete Micasa AG die Geschäfte vollständig. Alle Mitarbeiter und Lehrlinge in den Filialen werden weiterbeschäftigt.
Die Veräusserung von Micasa und die Schliessung von Do it + Garden haben auch Auswirkungen auf übergreifende Funktionen. Die Dachorganisation Migros Fachmarkt AG werde bis Ende Januar 2026 ihre Aktivitäten einstellen. Davon sind 159 Angestellte betroffen. (pd/awp/sda/spo)
KOMMENTARE
26.02.2025 19:03 Uhr
25.02.2025 17:16 Uhr