06.09.2023

Programmatic Advertising

Neue Wege für die Nutzererkennung

Welche technologischen Ansätze gibt es für Werbetreibende nebst den Third Party Cookies? Diese Frage stand im Zentrum vom IAB-Event am Mittwochabend in Zürich. Antworten kamen von Moritz Schneider, CEO Hoy Digital und Mediaschneider, oder Lidia Schneck von Google.
Programmatic Advertising: Neue Wege für die Nutzererkennung
Moritz Schneider, CEO Hoy Digital und Mediaschneider, Gaël Demessant, Mitgründer von First ID, Lidia Schneck, Privacy & Chrome Partnerships Google, und Lukáš Šmol, Direktor von Czech Publisher Exchange (CPEX). (Bilder: Oliver Rüesch/zVg)
von Michèle Widmer

Der Verlust der Nutzererkennung beschäftigt die verschiedenen Player auf dem digitalen Werbemarkt. Die IAB Switzerland Association hat am Mittwochabend in Zürich eine Veranstaltung unter dem Titel «Advances in Data & Identity Management» durchgeführt. Rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung zum DEX23 Talk im Club Bellevue und horchten zum Beginn der kurzen Begrüssung durch IAB-Präsident Martin Radelfinger. 

Den Auftakt auf der Bühne machte Moritz Schneider, CEO Hoy Digital und Mediaschneider, mit dem Blick aus Agenturseite. Er gab den Anwesenden einen Überblick über die wesentlichen rechtlichen und technischen Beschränkungen der letzten Jahre. Schneider gab einige Kernanliegen weiter. Er riet Unternehmen, «nur diese Daten zu sammeln, die man wirklich braucht». Er erlebe bei Kunden häufig, dass viel zu viel Daten – teilweise umsonst – gesammelt würden. Dazu brachte Schneider die Redewendung «garbage in, garbage out» ein und erläuterte: Wenn die vorhandenen Daten nicht gut seien, sei daraus auch nichts herauszuholen.

Hinsichtlich der tendenziell zunehmenden Beschränkungen empfahl Schneider auf Zero- und First Party Daten zu setzen. Als Ergänzung nannte er das Contextual Targeting, bei dem keine Zielgruppen angesprochen, sondern redaktionelle Kontexte getargetet werden. Bei Hoy und Mediaschneider mache diese Art des Targetings erst einen kleinen Teil aus. Schneider verspricht sich aber durch die künstliche Intelligenz eine Verbesserung der Technologie.

Danach erläuterte Lidia Schneck aus dem Privacy & Chrome Partnerships Team bei Google die Initiative Privacy Sandbox. Damit will der Technologieriese in Zusammenarbeit mit dem Web- und App-Ökosystem neue zweckgebundene APIs etablieren, um Benutzerdaten in Chrome und in Android besser zu schützen, als es heutzutage zum Beispiel mit 3rd Party Cookies möglich ist. Schneck nannte die Initiative einen «fundamentalen Paradigmenwechsel».

Nebst Google präsentierten im Club Bellevue weitere Player aus dem Ausland mögliche Lösungsansätze. Gaël Demessant, Mitgründer von First ID, war aus Frankreich angereist. Und den Abschluss machte Lukáš Šmol, Direktor von Czech Publisher Exchange (CPEX). 



Nach den inhaltlich tiefgreifenden Referaten ging es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Lift mehrere Stockwerke in die Höhe auf die Dachterrasse zum Apéro.



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