Zu Hause werden 8 von 10 Radiominuten über digitale Empfangswege gehört. Im Auto dagegen sind es erst zwei Drittel – das verbleibende Drittel der Radionutzung erfolgt noch über UKW. Und das wird nicht mehr lange möglich sein: Die UKW-Funkkonzessionen wurden zwar bis Ende 2026 verlängert, danach werden die Schweizer Radioprogramme aber nur noch digital verbreitet. Deshalb fordert die aktuelle Kampagne Autofahrer auf, ihr Autoradio auf digital umzustellen. Den Job übernehmen Testimonials, deren Platz gleich beim Radio ist und die sich mit dem Thema auskennen: Wackelfiguren auf dem Dashboard eines Autos. Sie verkörpern Radioinhalte und rufen die Hörer dazu auf, ihr Autoradio nachzurüsten oder auszutauschen. Schliesslich können nur so Musik, News oder Sportübertragungen des Lieblingssenders nach der UKW-Abschaltung weiterhin gehört werden. Mitglieder der kleinen Digitalradio-Band sind zum Beispiel eine Hippie-Figur, ein 90s-Star in Glitter, ein Newsmoderator und eine Sportkommentatorin. Gemeinsam setzen sie sich mit viel Charme für Digitalradio ein.
Warum wird auf DAB+ umgestellt?
Die Schweizer Radiobranche hat sich bereits 2014 auf eine Digitalisierungsstrategie geeinigt, die eine Abschaltung von UKW zum Ziel hatte. Insbesondere die Privatradios wünschten sich mehr Platz auf den Frequenzbändern, die im UKW-Bereich knapp geworden waren. Um mehr Vielfalt zu ermöglichen und die qualitativen Vorteile von DAB+ auszuschöpfen, wurde in den letzten Jahren die DAB+-Abdeckung in der Schweiz ausgebaut. Inzwischen ist DAB+ in der Schweiz praktisch flächendeckend empfangbar. Da eine Doppelverbreitung via UKW und DAB+ ressourcenintensiv ist (Energie und Kosten), macht es Sinn, sich für eine der beiden zu entscheiden und die andere abzubauen. Im Gegensatz zur Verbreitung über das Internet lebt bei DAB+ auch der «Broadcast»-Gedanke weiter: Von einem Ausgangspunkt können viele Hörer erreicht werden, ohne dass Zusatzkosten pro Hörer entstehen. Zudem ist DAB+ für den Hörer frei empfänglich, es wird kein Datenvolumen genutzt, und der Hörer gibt keine Nutzerdaten preis.
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