Auf den ersten Blick sieht der aktuelle Abbau moderat aus. Im Regionaldienst und am Bilddesk streicht Keystone-SDA je eine Stelle, zwei Personen werden entlassen. Im Regionalbüro in Sion (Wallis), wo bisher zwei Personen gearbeitet hatten, wird bei der Neubesetzung die Dotierung reduziert.
Hanspeter Kellermüller, CEO von Keystone-SDA, bestätigt dies auf Anfrage von persoenlich.com. Als Gründe für den Stellenabbau nennt er den generellen Umsatzrückgang aufgrund des Strukturwandels im Medienbereich. Auch die gegenwärtigen Sparmassnahmen der Verlage und damit der Agenturkunden wirken sich negativ auf das eigene Geschäft aus, so Kellermüller im Gespräch.
Stellen nicht mehr besetzen
Auf den zweiten Blick zeigt sich bei der Agentur ein anhaltender Sparkurs. Neben dem heute kommunizierten Stellenabbau hat das Unternehmen weitere Massnahmen ergriffen. Bei Vakanzen prüft die Agentur schon länger, ob die Stellen nicht mehr oder nur teilweise neu besetzt werden sollen. Auf diese Weise hat Keystone-SDA bereits eine nicht näher bezifferte Anzahl Arbeitsplätze abgebaut.
Beim Ersatz von Abgängen prüft die Agentur, vermehrt günstigere Stagiaires anzustellen. «Wir haben dies als Grundsatz beschlossen, wobei wir natürlich jeden Einzelfall genau anschauen», bestätigt CEO Kellermüller dieses Vorgehen bei der Stellenbesetzung. Gespart hat das Unternehmen aber auch bei Raumkosten, IT-Support und in weiteren Infrastrukturbereichen, damit der Stellenabbau nicht grösser ausfällt. Welche organisatorischen Auswirkungen der Personalabbau im Detail nach sich ziehen wird, ist noch nicht im Detail bestimmt.
«Fokussierung des bestehenden Angebots»
Auf der Ertragsseite reagiert Keystone-SDA mit der Lancierung neuer multimedialer Angebote für Medienkunden, etwa im Audio-Bereich, und auch einer «Fokussierung des bestehenden Angebots», wie es Hanspeter Kellermüller nennt. So habe man zum Beispiel das Bildangebot neu geordnet, um dieses noch besser auf die Kundenbedürfnisse auszurichten. Ausserdem suche man mit neuen Angeboten auch ausserhalb des Medienbereichs nach Kunden, etwa bei Behörden oder Unternehmen. «Da sich diese Massnahmen erst längerfristig auszahlen, sind wir aber nicht um Sparmassnahmen herumgekommen», erklärt Agentur-CEO Kellermüller das aktuelle Vorgehen.
Mit Blick in die Zukunft sieht er grundsätzlich gute Perspektiven für eine Nachrichtenagentur in dem sich verändernden Medienmarkt. «Aber wir müssen noch besser verstehen, wie sich die Kundenbedürfnisse verändern und uns konsequent auf diese ausrichten», so Kellermüller im Gespräch mit persoenlich.com.