Der britische Sportkommentator Bob Ballard wurde von Eurosport mit sofortiger Wirkung von seiner Tätigkeit bei den Olympischen Spielen in Paris entbunden. Grund dafür war laut Medienberichten eine sexistische Bemerkung während der Liveübertragung des Schwimmwettbewerbs der Frauen.
Nach dem Sieg der australischen Mannschaft im 4x100m-Freistil-Staffelrennen sagte Ballard: «Sie wissen ja, wie Frauen sind … hängen herum und schminken sich.» Seine Ko-Kommentatorin Lizzie Simmonds bezeichnete die Aussage umgehend als «ungeheuerlich».
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Eurosport reagierte prompt auf den Vorfall. In einer Erklärung hiess es: «Während eines Segments unserer Berichterstattung (…) machte Kommentator Bob Ballard eine unangemessene Bemerkung. Infolgedessen wurde er mit sofortiger Wirkung aus unserem Kommentatorenteam entfernt.»
«Keine Absicht»
Ballard, der auf eine über 40-jährige Karriere als Sportkommentator zurückblickt, äusserte sich am Montag auf X: «Es war nie meine Absicht, irgendjemanden zu verärgern oder herabzusetzen, und falls ich das getan habe, entschuldige ich mich dafür. Ich bin ein grosser Befürworter des Frauensports. Ich werde das Eurosport-Team sehr vermissen und wünsche ihm alles Gute für den Rest der Olympischen Spiele.» Weitere Kommentare werde er nicht abgeben.
Es gab nicht nur Kritik an Ballards Äusserung. Der Londoner Sender 365 Radio schrieb auf X: «Bob ist ein fürsorglicher, engagierter Typ, der sich mit dem Sport genauso auskennt und leidenschaftlich ist wie mit der Musik, und ein wahrer Vollprofi, der für seinen Sinn für Humor scharf kritisiert wurde. Schande über Eurosport für eine erbärmliche, grobe Überreaktion auf einen Kommentar, der niemanden verletzt hat.» Eurosport solle Ballard seinen Job zurückgeben. «Er hat in den Augen der Mehrheit nichts falsch gemacht.» (cbe)