Seit bald zwei Wochen herrscht Funkstille. An seiner Sitzung vom 6. Februar hatte der Gemeinderat von St. Niklaus im Mattertal beschlossen, der Lokalzeitung Walliser Bote keine Auskunft mehr zu geben und das laufende Abonnement zu kündigen. Am vergangenen Freitag berichtete der Regionalsender Canal9/Kanal9 darüber.
Tonalität und Themenwahl in der Kritik
Über die Gründe für diesen drastischen Schritt informierten die Behörden in einem ausführlichen Schreiben an die Bevölkerung. So stört sich der Gemeinderat insbesondere an der negativen Tonalität und der willkürlichen Themenwahl der Berichterstattung im Walliser Boten. Beinah wöchentlich sei St. Niklaus «wegen irgendwelcher Kleinigkeiten prominent in der Tageszeitung vertreten». Um das zu verhindern, hat der Gemeinderat bereits im vergangenen Herbst beschlossen, seine jeweils nach den Sitzungen publizierten Entscheide nicht mehr länger zu veröffentlichen.
Woran sich der Gemeinderat ebenfalls stört, sind die kurzfristigen Medienanfragen, auf welche die Behörden innert Stundenfrist reagieren sollten. Man habe «jedenfalls keine Lust mehr auf dieses Theater», heisst es in dem Schreiben an die Bevölkerung.
«Wir sind weiterhin gesprächsbereit»
Und was sagt der kritisierte Walliser Bote dazu? Chefredaktor Armin Bregy gibt sich auf Anfrage von persoenlich.com diplomatisch und teilt mit: «Wir haben das Gespräch gesucht und sind weiterhin gesprächsbereit. Als Lokalzeitung werden wir auch künftig über St. Niklaus berichten.»