Die Mediengewerkschaft Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM) hat sich schockiert gezeigt über die Pläne des Bundesrats hinsichtlich des Auslandangebots der SRG. Kritik kommt auch von der SRG selbst.
Ein Verzicht auf den Bundesbeitrag von knapp 19 Millionen Franken würde faktisch das Ende der zehnsprachigen Plattform Swissinfo.ch bedeuten, schrieb das SSM am Freitag in einem Communiqué.
Das Auslandangebt der SRG umfasst neben Swissinfo auch die italienischsprachige Website tvsvizzera.it sowie die Zusammenarbeit mit den Fernsehsendern TV5 Monde und 3sat. Es wird zur Hälfte vom Bund und zur Hälfte von der SRG finanziert.
Durch die Streichung der Gelder für Swissinfo würden 100 Festangestellte und mehr als hundert freie Mitarbeitende auf die Strasse gestellt, so das SSM. Dies bedeute erneut einen schweren Schlag für den Medienplatz Schweiz und einen weiteren Verlust an Medienvielfalt. Man werde sich deshalb in der nun anstehenden Vernehmlassung dagegen äussern.
Die SRG selbst bestätigte in einer Stellungnahme, ohne den Bundesbeitrag könne sie ihr Auslandsangebot nicht aufrechterhalten. Dies wäre sowohl für die Auslandschweizer als auch für die Präsenz der Schweiz im Ausland schwerwiegend und ein gravierender Nachteil. Die Schweiz würde damit ihre Fähigkeit stark einschränken, ihre Entscheidungen im Ausland verständlich zu machen, wie auch ihren Künstlerinnen und Künstlern oder kulturellen Produktionen im Ausland eine Bühne zu geben.
Wie die Gewerkschaft SSM gab auch die SRG zu bedenken, Swissinfo sei für Auslandschweizer eine wichtige Verbindung zu ihrem Heimatland.
Die Plattform Swissinfo wurde einst als Nachfolgerin von Schweizer Radio International geschaffen. Schon Ende 2011 war sie einer einschneidenden Umstrukturierung unterzogen worden. Die SRG hatte damals angekündigt, bis Ende 2012 rund 40 von 126 Stellen zu streichen. Das Budget von 26 Millionen war um ein Drittel gekürzt worden. Das Mandat für das Ausland wurde in der Folge vom Bundesrat regelmässig verlängert. (sda/wid)
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