Schweizer Radio und Fernsehen SRF sieht sich einem Shitstorm ausgesetzt, nachdem ein satirischer Instagram-Post im Vorfeld einer Abstimmung über den Ausbau des Autobahnnetzes für Aufregung sorgte. Bürgerliche Jungparteien kritisieren den Beitrag als unausgewogen und fordern dessen Löschung, wie der Tages-Anzeiger in der Ausgabe vom Mittwoch berichtete.
Am Montag veröffentlichte SRF 3 auf Instagram einen Cartoon, der in Form eines Kuchendiagramms die Frage stellte, was gegen Stau hilft. Die Grafik zeigte ausschliesslich die Option «weniger Autos» in hellgrün, während die anderen Optionen – mehr Autospuren und Tunnel – nicht dargestellt wurden. Diese satirische Darstellung sollte humorvoll sein, wurde jedoch von der Jungen Mitte umgehend als parteiisch und unangemessen im Kontext der bevorstehenden Abstimmung über die Autobahnerweiterung kritisiert.
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SRF verteidigte die satirische Grafik und wies darauf hin, dass Satire ein anerkanntes Mittel der Unterhaltung sei, das nicht den gleichen journalistischen Standards unterliege wie Nachrichten. Von einer Löschung des kritisierten Instagram-Post sehe man ab. SRF kündigte jedoch an, in Zukunft möglicherweise klarere Kennzeichnungen für satirische Beiträge einzuführen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Der verantwortliche Illustrator, Stephan Lütolf, gab trotz mehrmaliger Nachfrage gegenüber dem Tages-Anzeiger keine Stellungnahme zu den Kritikpunkten ab. (cbe)