Eine junge Blondine sitzt, viel Bein zeigend, auf einem Zeitungsautomaten. Mit diesem Bild verkündet der SonntagsBlick seinen Leserinnen und Lesern in der aktuellen Ausgabe das Ende der Zeitungsautomaten. «Wir sagen Adieu!», heisst es dazu. Die Zeiten hätten sich durch Digitalisierung und gewandelten Medienkonsum geändert. Der Verkaufskanal scheint heute also genauso veraltet wie die damalige Bebilderung.
Aktuell sind schweizweit noch 938 SonntagsBlick-Automaten im Einsatz, wie die Blick-Medienstelle mitteilt. Sie alle würden am 28. Juli zum letzten Mal befüllt. Zur Frage, wie rege der Verkaufskanal aktuell noch genutzt wird, gibt Ringier nur vage Angaben preis. Die Zahl der verkauften Ausgaben liege pro Woche im «tieferen vierstelligen Bereich».
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So informierte der SonntagsBlick seine Leserinnen und Leser auf Seite 15. (Bild: Screenshot)
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Die Zeitungsboxen wurden aufgrund der Digitalisierung immer weniger genutzt. (Bild: zVg)
Aktuell werden die Automaten hauptsächlich von Inhaberinnen und Inhabern einer AboCard genutzt. Diese seien frühzeitig postalisch über die Einstellung des Angebots und mögliche Alternativen informiert worden, wie Ringier schreibt. Zudem seien die Automaten mit einem Aufkleber versehen worden. Reaktionen auf den Entscheid seien nur «sehr vereinzelt» eingegangen.
Die früher weitverbreiteten Zeitungsautomaten haben mit der Digitalisierung zunehmend an Relevanz verloren. 2016 hatte der SoBli noch 1500 Automaten im Einsatz. Im Durchschnitt wurden damals so rund 7000 Ausgaben verkauft. Zu den besten Zeiten wurden sogar 3200 Blick- und SonntagsBlick-Kästen die ganze Woche hindurch befüllt (persoenlich.com berichtete).
Im Vergleich zu den anderen Verlagen hat Ringier seine Zeitungsboxen mit Abstand am längsten stehen lassen. Der Tages-Anzeiger hatte diese bereits 2009 eingesammelt, 2015 folgten jene für die SonntagsZeitung. Die NZZ fällte den Entscheid ein Jahr später.