24.11.2024

Linth24.ch

Verleger schreibt Stadtpräsident aus dem Amt

Rapperswil hat mit Barbara Dillier eine neue Stadtpräsidentin gewählt. Bruno Hug brachte die Kandidatin gegen Martin Stöckling ins Spiel.

Grosserfolg für den Rapperswiler Verleger Bruno Hug. Nach einem äusserst harten Wahlkampf siegte die Fischentaler Gemeindepräsidentin Barbara Dillier im zweiten Wahlgang gegen den amtierenden Amtsinhaber Martin Stöckling mit einem Mehr von 2095 Stimmen. Das kommt einer Sensation gleich. Bereits im ersten Wahlgang distanzierte sie Stöckling mit 1567 Stimmen, erreichte aber das absolute Mehr nicht.

Bruno Hug brachte Kandidatin ins Spiel

Erstmals wird die zweitgrösste St. Galler Stadt von einer Frau regiert, die nicht einmal in Rapperswil wohnt. Auf Jahresende will sie nun vom Tösstal in die Rosenstadt zügeln. Dass Barbara Dillier gewählt wurde, hat sie vor allem Linth24.ch-Verleger Bruno Hug zu verdanken. Er brachte sie gegen Stöckling ins Spiel, den er in vielen Artikeln und Kommentaren als unfähig bezeichnete. Stöckling nahm die Niederlage professionell, auf ein Interview in Hugs Medium verzichtete er aber, wie linth24.ch schreibt.

Es ist das zweite Mal, das Hug einen amtierenden Stadtpräsidenten aus dem Amt schreibt. Der erste war vor acht Jahren CVP-Stadtpräsident Erich Zoller. Pikant ist, dass Hug vor acht Jahren nach dem ersten Wahlgang führte, seine Kandidatur kurzfristig zurückzog. Stattdessen präsentierte er als Alternative seinen ehemaligen Anwalt Martin Stöckling, der damals mit einem Spitzenresultat gewählt wurde.

Ewige Opposition

Hug, der in den Achtzigerjahren die Gratiszeitung Obersee Nachrichten gründete, ist mittlerweile ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Machfaktor in der rund 27'000 Bewohner grossen Gemeinde. So verhinderte er mit seiner Berichterstattung die Schaffung eines lokalen Parlaments, den Bau eines Schwimmbades, die Erhöhung von kommunalen Gehältern oder veranlasste, dass das Polenmuseum aus dem Schloss Rapperswil entfernt wurde und einen neuen Standort suchen musste.

Gleichzeitig war er eine der treibenden Kräfte bei der Fusion von Rapperswil und Jona und bei der Professionalisierung des Eishockey-Clubs Rapperswil Lakers mit ihrem neuen Stadion. Landesweit war Hug der erste prominente Kritiker der KESB, zudem war er bei der Lancierung des Referendums gegen die indirekte Presseförderung massgeblich beteiligt, die vor bald vier Jahren an der Urne verworfen wurde (persoenlich.com berichtete).

Hug war mehrere Jahre zusammen mit dem heutigen Du-Verleger Oliver Prange Eigentümer des «persönlich»-Verlags, den sie 2008 an die Publigroupe verkauften. Sechs Jahre später ging der Verlag an die heutigen Eigentümer Matthias Ackeret und Manfred Klemann. Zudem gehört Hug zu den Mitbesitzern des Pizza-Dienstes Dieci.


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