«Tolle Mannschaft, tolles Spiel – wir sind stolz auf euch!», titelte der Blick im Onlineportal X (vormals Twitter) nach dem Viertelfinalspiel am Samstagabend in Düsseldorf gegen England. Aus Leserkommentaren gehe hervor, dass die Schweiz zwar nicht Europameister im Fussball, dafür aber Europameister im Herzen wurde.
«Die Schweiz darf stolz sein – trotz der verpassten Chance» titelten die Tamedia-Zeitungen in ihrem Kommentar zum Ausscheiden der Schweizer Nati. Die Spieler seien nicht aus Zufall so weit gekommen, «anders als diese Engländer, die so viel Potenzial haben und sich so schwer tun, es auszuschöpfen». Zurück bleibe aber Bitterkeit, «weil es eine Niederlage ist, die so unnötig» sei, «so gar nicht zwingend, nicht gegen dieses England, das ein weiteres Mal alles andere als unverwundbar ist».
Von einem «heldenhaften Auftritt» ist bei 20Minuten.ch die Rede. Viele Schweizer Spieler hätten trotz dem letztendlichen Scheitern an den Engländern überzeugt, heisst es in einem Beitrag auf der Plattform X.
Watson titelt: «Auf diese wunderbare EM-Party folgt ein heftiger Kater!» Und schreibt weiter: «Oh ist das bitter!» Der Schweizer Einzug in den Halbfinal sei zum Greifen nah gewesen. Das Turnier in Deutschland habe alle Erwartungen übertroffen, und die Nati habe alle überrascht: sie habe dem Gastgeber Deutschland die Stirn geboten und im Achtelfinal den vierfachen Weltmeister Italien an die Wand gespielt.
Vielleicht der einzige Vorwurf, der sich die Schweizer gefallen lassen müssen ist für die NZZ am Sonntag, dass sie die Chancen gegen einen alles andere als übermächtigen Gegner - England – zu wenig entschlossen gepackt habe. «Vieles an diesem Turnier haben die Schweizer richtig gemacht», schrieb die Zeitung. Die Mannschaft habe fokussiert gewirkt und einen optimistischen, freudvollen Fussball gezeigt. «Sie hat die Menschen in der Schweiz hinter sich gebracht, ohne Diskussionen und Bedenken.»
Trotz des Sieges blieb die britische Presse gegenüber ihrer Mannschaft skeptisch. Das Spiel gegen die Schweiz sei ein weiteres Beispiel dafür gewesen, wie sich die Engländer das Leben schwer machen und dann doch siegen würden, schrieb der britische Rundfunk BBC und rechnete der Mannschaft ihre Resilienz an.
Die Mannschaft von Trainer Gareth Southgate stehe im Halbfinale «und nichts davon ergibt den geringsten Sinn», schrieb die britische Zeitung The Guardian. England habe während 90 Minuten schlecht und während 30 Minuten gut gespielt, war das Fazit der Zeitung. Chaos habe England an ihren aktuellen Punkt gebracht. Der Schweizer Nationaltrainer Murat Yakin sei ein Trainer, der noch einen echten Plan habe, lobte die Zeitung. (sda/nil)