01.11.2025

Microsoft

Armee will eigene IT-Infrastruktur

Die Schweizer Armee lehnt die geplante Umstellung auf Microsoft Office 365 (M365) ab.

Armeechef Thomas Süssli fordert in einem Brief an die Bundeskanzlei eine eigene IT-Infrastruktur für sensible Daten, wie zuerst die Republik und später auch der Tages-Anzeiger berichteten.

Etwa 90 Prozent der Armeedaten sind als «intern» oder «geheim» klassifiziert und dürfen laut Bundesrichtlinie nicht in die US-Cloud von Microsoft. Das System ist für die Armee daher praktisch unbrauchbar. Hinzu kommen erhebliche Zusatzkosten: Der Wechsel der 12’000 Konten kostet jährlich 4,6 Millionen Franken an Lizenzgebühren, wie der Tages-Anzeiger berichtete.

Die Bedenken richten sich gegen den US-Cloud-Act, der es amerikanischen Behörden erlaubt, auf Daten zuzugreifen – auch wenn diese in Schweizer Rechenzentren gespeichert sind. Besonders unter der Trump-Administration wächst die Sorge vor Abhängigkeit und Erpressbarkeit, wie die Republik schreibt.

Österreich, Deutschland und Dänemark sind bereits zu Open-Source-Alternativen übergegangen. Die Schweizer Bundeskanzlei hält hingegen an der Microsoft-Migration fest und sieht «faktisch keine Alternative». (nil)


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KOMMENTARE

Max Röthlisberger
02.11.2025 12:07 Uhr
Wenn die Leute von der Bundeskanzlei "faktisch keine Alternative" sehen, sind sie ganz offensichtlich inkompetent und gehören umgehend ausgetauscht. Wir haben hier in diesem schönen Land ein paar hervorragende Firmen, die Clouddienste anbieten. Es wäre schön, wenn die freie Presse etwas Druck aufbauen könnte, damit das Thema bald zu Gunsten der Steuerzahler erledigt ist.
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