Unternehmer Guido Fluri lanciert eine Volksinitiative gegen Desinformation und Extremismus im Internet. Die «Internet-Initiative» ist bereits in Vorbereitung – seit Wochen arbeite er mit Expertinnen und Experten an dem Projekt. Am Freitag folgte eine Medienmitteilung der Guido-Fluri-Stiftung, nachdem die Tamedia-Titel zuerst über die Pläne berichtet hatten. Noch in diesem Jahr will Fluri den Initiativtext bei der Bundeskanzlei einreichen.
Für Fluri geht die Regulierungsvorlage des Bundesrats viel zu wenig weit. Immer mehr Jugendliche würden im Internet für Gewalttaten radikalisiert, Kinderpornografie nehme dramatisch zu, ältere Menschen würden Opfer krimineller Machenschaften. Mit künstlicher Intelligenz könnten Bilder und Videos heute «seriell und hyperrealistisch produziert und verbreitet werden». «Wir sind an einem Wendepunkt: Wenn wir jetzt nicht handeln, ist es zu spät», sagt Fluri.
Seine Initiative solle Techfirmen stärker verpflichten, Verantwortung für Inhalte zu übernehmen – ähnlich wie klassische Medien. Dabei gehe es insbesondere auch um ausländische Einflussnahme in der politischen Willensbildung. Fluri will mit Partnerinnen und Partnern aus Politik und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten.
Der Unternehmer hatte 2014 bereits mit der Wiedergutmachungsinitiative für Verdingkinder Erfolg. Die 100'000 Unterschriften konnten damals in nur acht Monaten gesammelt werden – dies ist auch das Ziel für die neue Initiative. (sda/spo/pd/cbe)


