20.06.2025

Foodwatch

Influencer brechen reihenweise Gesetze

Jeder analysierte Instagram-Post war illegal: die Konsumentenorganisation enthüllt Supplement-Betrug im grossen Stil.
Foodwatch: Influencer brechen reihenweise Gesetze
Posts und Stories auf Instagram verstiessen so häufig gegen Schutzvorgaben der EU, erklärte die Konsumentenorganisation Foodwatch. (Bild: Keystone/Hendrik Schmidt)

Werbung von Influencern für Nahrungsergänzungsmittel in Online-Netzwerken enthält einer Untersuchung zufolge häufig irreführende und falsche Versprechen. Posts und Stories auf Instagram verstiessen so häufig gegen Schutzvorgaben der EU, erklärte die Konsumentenorganisation Foodwatch.

Die Organisation forderte gemäss Mitteilung vom Freitag eine strengere Überwachung des Online-Marktes.

Foodwatch hat nach eigenen Angaben über 20 Tage die Instagram-Kanäle von 95 Fitness- und Gesundheitsinfluencern analysiert. Insgesamt seien dabei 152 verschiedene Nahrungsergänzungsmittel beworben worden und in allen Fällen, in denen dabei gesundheitsbezogene Aussagen getroffen wurden, sei dies als unzulässige Werbung gemäss der EU-Health-Claims-Verordnung einzustufen. Diese soll Konsumentinnen und Konsumenten vor falschen gesundheitsbezogenen Versprechen schützen.

«Wilder Westen der Gesundheitswerbung»

In manchen Fällen versprechen die Influencer Foodwatch zufolge medizinische Wirkungen wie bessere Leberwerte, was laut EU-Verordnung nicht erlaubt ist. Häufig würden zudem wissenschaftlich nicht belegbare Behauptungen aufgestellt, etwa bei Mitteln auf Kollagenbasis, für die keine gesundheitliche Wirkung nachgewiesen sei.

Einzelne Marken seien zudem besonders auffällig, weil sie mit vielen verschiedenen Influencern und Influencerinnen zusammenarbeiteten und so in dutzenden Fällen mit illegalen Werbeversprechungen auffielen, führte Foodwatch aus. «Was sich in sozialen Medien abspielt, ist der Wilde Westen der Gesundheitswerbung. Ohne Kontrolle, ohne Regeln, ohne Rücksicht auf Risiken», erklärte Chris Methmann, Geschäftsführer von Foodwatch. «Der wachsende Online-Markt muss endlich wirksam überwacht werden.» (sda/awe)


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