Der Ostschweizer Website-Anbieter Backslash ist am Sonntagmorgen von einem Hackerangriff betroffen gewesen. In der Folge waren zahlreiche Gemeinde- und Kantons-Websites nicht erreichbar. Am Nachmittag waren bis auf die Website des Kantons Schwyz alle wieder zugänglich.
Mit den Verantwortlichen des Kantons Schwyz sei entschieden worden, dass die Dienste der Website zumindest bis Montag nicht erreichbar sind. Am Montagmorgen werde dann weiter geschaut, sagte Mischa Sameli, Geschäftsführer von Backslash, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Attacke laufe noch und sei massiv und aussergewöhnlich.
Vom Angriff betroffen waren 318 Gemeinde-Websites und die
Internetseiten der Kantone Schwyz und Glarus, wie es weiter hiess.
Ziel des Angriffs war der Online-Auftritt des Kantons Schwyz. Die
erste Meldung eines Angriffs verzeichnete der Anbieter in der Nacht
auf Sonntag um 1.30 Uhr. Backslash könne nicht sagen, bis wann die
Probleme komplett behoben sein werden.
Motiv unbekannt
Über die Motivation des Angriffs sei derzeit nichts bekannt, teilte
das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) mit. Es konnte auch kein
Zusammenhang mit dem Abstimmungssonntag hergestellt werden. Es ging kein Erpresserschreiben oder ähnliches ein. Laut dem BACS gibt es
auch keine Hinweise auf eine Verletzung der Integrität oder
Vertraulichkeit von Daten der betroffenen Behörden und Gemeinden.
Beim Hackerangriff handelte es sich konkret um einen
Überlastungsangriff, einen sogenannten DDOS-Angriff, wie CH Media
am Sonntag zuerst berichtete. Unbekannte haben demnach die
Kapazität des externen Rechenzentrums von Backslash gezielt mit
unzähligen Anfragen überlastet, weshalb sich die Websites des
Kantons und der Gemeinden nicht aufrufen oder nutzen liessen.
Im Kanton Aargau verwaltet das Unternehmen die Internetseiten von
68 Gemeinden. Darunter kleinere Gemeinden wie Biberstein, Buchs und
Kölliken, aber auch die Städte Aarau, Baden und Brugg. Die
Medienstelle der Stadt Aarau bestätigte den Cyberangriff auf deren
Website auf Nachfrage.
Kein Einfluss auf Abstimmungen
Nicht davon betroffen ist die Website des Kantons Aargau. Der
Hackerangriff auf den externen Anbieter habe auch keinen Einfluss
auf die Übermittlung der Abstimmungsresultate von den Gemeinden an
den Kanton, hiess es auf Anfrage.
Auch in den Kantonen Glarus und Schwyz hatte der Angriff keinen
Einfluss auf die Ergebnisse der eidgenössischen Abstimmungen. Die
Glarner Kantons-Website war ab dem Sonntagnachmittag wieder
erreichbar, wie der Kanton auf X mitteilte. (sda/wid)