Alessandro della Valle, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ukraine-Konferenz posieren für ein Foto – da streckt Bundesrätin Viola Amherd den Kopf hervor. Wie beurteilen Sie Ihr nun oft gezeigtes Bild selbst?
Die etwas unprotokollarische Bewegung von Frau Amherd gibt dem Bild ein unerwartetes Element. Dadurch bleibt man etwas länger am Bild hängen. Auch ist Ihr Lachen natürlich, das gibt dem Bild, das ja in einem überaus tragischen Kontext entsteht, etwas Leichtigkeit.
War die Aufnahme Fotografenglück oder kann man so etwas planen?
Die Aufnahmeposition und der Ausschnitt waren geplant, die Aktion von Frau Amherd natürlich nicht. Da musste ich einfach schnell reagieren.
Das Bild ist von der Seite aufgenommen worden. Warum waren Sie dort positioniert?
Meine Kollegen haben die klassische Frontsicht abgedeckt, ich suchte eine alternative Sicht. Ohne zu wissen, dass sie mehr hergeben würde als erwartet.
Wussten Sie sofort, dass Ihnen da ein besonderes Bild gelungen ist?
Ich fand die Aufnahme durchaus gelungen, aber dass sie einen derartigen Hype auslösen würde, habe ich nicht erwartet. Zumal die Konferenz einige spannende Bilder gezeitigt hat.
Über die Konferenz wurde in aller Welt berichtet. Wissen Sie, wo Ihr Bild international überall veröffentlicht wurde?
Es wurden Bilder der Konferenz international publiziert, aber wohl mit Fokus auf Präsident Selenski. Das Bild der Bundespräsidentin hat wohl vor allem hierzulande interessiert. Aber ich habe die Übersicht nicht.
Sie waren als Cheffotograf von Keystone-SDA auf dem Bürgenstock. Wie haben Sie die Arbeit als Fotograf vor Ort erlebt?
Intensiv, lange Tage, mitunter etwas stressig und äusserst spannend. Für jeden Newsfotografen ist so ein Anlass ein Highlight.