Rund 800 Teilnehmende haben sich am Montag und Dienstag für den grössten Sportbusinesskongress der Schweiz getroffen, teilen die Organisatoren mit. Diskutiert wurde über den Trend, wonach Sportlerinnen und Sportler zunehmend ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken, während Verbände und Veranstalter an medialer Bedeutung verlieren.
Radweltmeisterin Marlen Reusser sprach über die wachsende Verantwortung von Athleten in der öffentlichen Kommunikation. Sie bezeichnete Social Media als nützliches Werkzeug, jedoch nicht als Ersatz für klassische Medien. Mario Leo, Geschäftsführer von Result Sports, stellte fest, dass gerade bei Jugendlichen der einzelne Sportstar als Vorbild wichtiger sei als traditionelle Sportorganisationen.
Mehrere Beispiele zeigen, wie Athleten heute als Unternehmer auftreten. Die Getränkemarken KA-EX und PEAQ Hydration setzen auf Spitzensportler wie Yann Sommer, Lara Gut-Behrami und Stan Wawrinka nicht nur als Werbegesichter, sondern als aktive Mitgestalter der Produktentwicklung. Einige Athleten sind sogar als Mitgründer beteiligt.
Im Wintersport verfolgt die FIS eine neue Strategie, um jüngere Zielgruppen zu erreichen. Benjamin Stoll, Director Digital der FIS, betonte, dass Menschen anderen Menschen folgen würden, nicht Institutionen. Der Skisport müsse daher verstärkt auf persönliche Geschichten setzen. Als Beispiel nannte er den «Podcast am Pistenrand», in dem ehemalige Skiprofis den Weltcup analysieren.
Die 14 Fachforen des Kongresses zeigten, dass Erfolg im Sport verstärkt auf Community-Building und Storytelling basiert. ESB-Geschäftsführer Hans-Willy Brockes bezeichnete Athleten als Architekten eines neuen Sportökosystems, die Leistung, Haltung und mediale Präsenz verbinden würden. (pd/spo)


