28.03.2024

MCH Group

Fokus auf Gastmessen und Kongresse in Basel

Mit 14 Millionen Franken hat das Messeunternehmen einen höheren Verlust als im Vorjahr eingefahren.

Das Messeunternehmen MCH Group will im bevorstehenden Jahr verstärkt auf Gastmessen, Anlässe mit Erlebnischarakter sowie auf grosse Fachkongresse in Basel setzen, um aus den roten Zahlen zu kommen. Zudem sollen die Eigenmessen gestärkt und unter dem Titel «Messequartier» die Flächen rund um die Hallen vermehrt bespielt werden, wie Konzernchef Florian Faber am Donnerstag vor den Medien mitgeteilt hat.

Bis dato sind für dieses Jahr rund 20 Kongresse in den Messeräumlichkeiten geplant. Drei davon werden voraussichtlich je rund 4000 Besucherinnen und Besucher nach Basel locken, wie Faber sagte.

Die MCH Group werde auch auf Gastmessen setzen. Schliesslich sei 2023 mit über 500'000 Besucherinnen und Besuchern in diesem Bereich ein Rekordjahr gewesen, unter anderem dank dem Erfolg der Fantasy Basel. Zudem wolle die MCH Group einen Fokus auf Investitionen in die Kunstmesse Art Basel setzen.

Die Zeit mit den leeren Flächen zwischen den grossen Veranstaltungen solle verstärkt mit temporären Ausstellungen überbrückt werden. So seien etwa museale Anlässe und immersive Erlebnisse generell im Trend, sagte Faber.

Den Messeplatz beleben

Mit «Marvel - Universe of Super Heroes» der Firma Act Entertainment, die vor vier Tagen startete und bis Ende August dauert, habe die MCH Group erstmals nun eine Langzeitausstellung an Bord. Dabei würden rund 200'000 Besucherinnen und Besucher erwartet.

Gerade im Hinblick auf den geplanten Rosentalturm mit 350 Wohnungen wolle die Messe zudem vermehrt «kleine urbane Begegnungszonen» schaffen, sagte der CEO. So soll es das ganze Jahr über Veranstaltungen sowie Sport- und Verpflegungsmöglichkeiten auf dem Gelände geben. Als Beispiel nannte er das Gastroangebot Bambusnest im Rundhofgebäude, das in Zusammenarbeit mit der Sandoase diesen Sommer geplant ist.

Weiterhin an Sparprogramm gebunden

Auch auf dem Messeplatz wolle die MCH Group - wie letztes Jahr mit den begrünten Sitzgelegenheiten - vermehrt etwas bieten. Allerdings brauche das Unternehmen dafür jeweils eine Allmendbewilligungen, zudem könne es aufgrund der beschränkten finanziellen Ressourcen hier noch nicht mit der grossen Kelle anrühren. Weiterhin habe das Unternehmen ein klares Sparprogramm zu befolgen.

Ziel sei ein ausgeglichenes Nettoergebnis für das Jahr 2024 sowie ein positives Ergebnis im Jahr 2025, sagte Faber. Die MCH Group befindet sich weiterhin in den roten Zahlen, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht 2023 hervorgeht.

Mit 14 Millionen Franken fuhr sie einen höheren Verlust als im Vorjahr ein. Dabei belastete allerdings eine einmalige Rückstellung von 4,2 Millionen Franken das Ergebnis. Das Unternehmen konnte seinen Umsatz von 393,7 Millionen Franken auf Vorjahresniveau halten. (sda/wid)

Operativ lief es der MCH Group vergangenes Jahr dagegen wieder besser. Umsatzstärker steht insbesondere das Kerngeschäft der Messen da. Der Umsatz dieses Geschäftssegments stieg um knapp 30 Prozent auf 185,8 Millionen Franken, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht.

Beim zweiten Standbein des Konzerns, dem Geschäftsbereich Erlebnismarketing, musste die Firma dagegen eine Umsatzeinbusse hinnehmen (-10 Prozent). Insgesamt blieb der Umsatz der MCH Group mit 393,7 Millionen Franken praktisch auf Vorjahresniveau.

Rückstellung wegen Parkplatz

Auf Stufe EBITDA resultierte ein Gewinn von 12,3 Millionen Franken (Vorjahr 14 Millionen). Allerdings wird das Ergebnis durch eine Rückstellung von 4,2 Millionen Franken belastet. Diese musste für einen Teerbelag auf einem früher in Zürich gemieteten Parkplatz gebildet werden.

Ohne diesen Sondereffekt war die MCH Group profitabler unterwegs. Mit 16,5 Millionen Franken ist das bereinigte EBITDA im Vergleich zu 2022 um rund 18 Prozent gestiegen. Allerdings fiel der Verlust selbst nach Abzug der Rückstellung mit 9,8 Millionen Franken höher aus als das Defizit von 2022 mit 9,3 Millionen.
Zögerlicherer Ausblick

Für 2024 bleibt die MCH Group optimistisch und erwartet weitere Verbesserungen. Ausserdem werde man «alles in der Macht stehende tun, um die Gewinnschwelle zu erreichen», wie es im Communiqué hiess.

Damit ist das Management der MCH Group gegenüber früheren Aussagen zurückgekrebst. Bisher hatte man für 2024 definitiv wieder mit schwarzen Zahlen gerechnet. Seit 2017 schreibt die Gruppe Verluste, da sie bereits vor der Corona-Pandemie vom Transformationsprozess im Messegeschäft überrollt worden war. (sda/awp/wid)


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