Jeder Franken, den die MCH Group direkt durch Messen, Ausstellungen, Kongresse und Gästeveranstaltungen erwirtschaftet, generiert zusätzliche 4.50 Franken für andere Branchen im Kanton Basel-Stadt, wie aus dieser Studie hervorgeht.
«Das sind sehr hohe Werte», sagte Michael Grass von der BAK-Geschäftsleitung. Hoch sei auch ein anderer Multiplikator: Mit jedem Arbeitsplatz im Zusammenhang mit den Messeaktivitäten der MCH würden fünf Stellen in anderen Basler Unternehmen präsentiert.
Am stärksten profitiert gemäss dieser Studie der Tourismus im Kanton mit einer Wertschöpfung von 105 Millionen Franken. «Rund ein Drittel der Hotelwirtschaft hängt direkt oder indirekt an den Messen», sagte Grass. Für manche Basler Hotelbetriebe seien die Veranstaltungen der MCH sogar systemrelevant.
Tourismus profitiert am meisten, andere Branchen aber auch
Den grössten volkswirtschaftlichen Nutzen der MCH-Aktivitäten entsteht einerseits durch die Konsumabgaben der Besucherinnen und Besucher für Übernachtungen, Gastronomie, Shopping und Verkehr. Andererseits führen Ausgaben der Aussteller für Standbau, Transport und Logistik, Versicherung sowie Verpflegung und Unterkunft der Crew zu Aufträgen für Zulieferer und Dienstleister.
Die MCH Group spielt zudem als «Impulsgeber» für andere Branchen eine Rolle, etwa für Reinigungs- und Sicherheitsfirmen, Marketing, Energieversorger, Beratungs- oder Baufirmen, wie es weiter in der Studie heisst.
Die Untersuchung zeige auf, wie stark das Messeunternehmen in Basel verankert sei, sagte Florian Faber, CEO der MCH Group. Mit ein Grund, diese Studie in Auftrag zu geben, sei eine Standortbestimmung gewesen. Nach den «turbulenten Zeiten» habe die MCH Group das erste Jahr nach der Corona-Pandemie als Referenzwert nehmen wollen. Zu den Kosten für diese Studie machte das Unternehmen keine Angaben.
MCH rechnet mit «stärkstem Jahr» 2025
Insgesamt verzeichneten die Veranstaltungen der MCH Group letztes Jahr über 700'000 Besucherinnen und Besucher. Zu den Veranstaltungen gehörten unter anderem Eigen- und Gastmessen, Fachkongresse, Firmenkonferenzen sowie Erlebnisanlässe im Messequartier. Das Unternehmen rechnet damit, dass 2025 das «stärkste Jahr in allen Veranstaltungssegmenten» wird, wie Roman Imgrüth, CEO Exhibitions und Events, sagte.
Die MCH Group geriet ab 2017 in die roten Zahlen. Bereits vor der Corona-Pandemie machte ihr der Transformationsprozess im Messegeschäft zu schaffen – vor allem das Ende der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld. Mittlerweile richtet das Unternehmen den Fokus auf zahlreiche andere Messen, insbesondere die Art Basel, sowie auf Kongresse und Erlebnismarketing. Im ersten Halbjahr 2024 erzielte die MCH erstmals wieder einen kleinen Gewinn, wie im September bekannt wurde. (sda/cbe)