07.01.2025

Tamedia

Am Samstag hat der Tagi nur noch zwei Bünde

Tamedia informiert über die neue Struktur des redaktionellen Angebots nach den Abbau- und Sparmassnahmen. So wurde etwa der «Mamablog» eingestellt und auf der «Seite Drei» des Tages-Anzeigers, die bisher für die Vertiefung eines Themas reserviert war, kommt es zu einem «neuen Konzept». Auch Podcasts werden eingestellt.
Tamedia: Am Samstag hat der Tagi nur noch zwei Bünde
Frühere Abschlusszeiten erlauben es nicht mehr, alle Sportergebnisse im Print zu publizieren. (Bild: Keystone/Gaëtan Bally)

Die Chefredaktorin des Tages-Anzeigers, Raphaela Birrer, macht am Dienstag in einer Meldung «in eigener Sache» auf die neue Aufstellung der Redaktion aufmerksam. Somit sind die im letzten August angekündigten Sparmassnahmen und Reorganisation umgesetzt.

Dazu gehört unter anderem die Integration der Sonntagszeitung-Redaktion in den Tages-Anzeiger (persoenlich.com berichtete). Auch die Redaktionen des bisherigen Zürcher Zeitungsverbunds (Landbote, Zürcher Unterländer, Zürichsee-Zeitung und die Lokalredaktion des Tagi) gehören neu zur Tagi-Redaktion.

Schluss nach 14 Jahren

Birrer kündigt ebenfalls an, dass der Tages-Anzeiger am Samstag nur noch mit zwei Bünden erscheinen wird. Unter der Woche war das schon seit letztem März der Fall.

Ausserdem wird der «Mamablog» nach 14 Jahren eingestellt. Die verantwortliche Redaktorin mit einer Teilzeitstelle und rund zehn freie Autorinnen und Autoren sind davon betroffen. «Familienthemen bleiben fester Bestandteil unserer Berichterstattung», schreibt die Chefredaktorin. Die «Seite Drei» wird mit einem neuen Konzept thematisch erweitert. Die Reportagen und Porträts werden künftig in den verschiedenen Ressortseiten publiziert.

Es wird auch keine fixe «Geld und Recht»-Seite mehr geben. Die Inhalte werden an unterschiedlichen Wochentagen publiziert. Diese Veränderungen sollen mehr Flexibilität in der Produktion der Zeitung erlauben, erklärt Birrer.

Kein Samstagsinterview mehr im Bund

Mit der Schliessung der Druckereien von Bussigny 2025 und Zürich 2026, werden die Abschlusszeiten bereits jetzt früher gelegt. Sportergebnisse oder Berichte zu Abendveranstaltungen werden nicht mehr am nächsten Tag in der Printausgabe erscheinen können.

Auch bei den anderen Tamedia-Zeitungen kommt es zu Anpassungen. Bei Bund / Berner Zeitung verschwindet das «Samstagsinterview». Die Gespräche sollen aber weiterhin in «regelmässigen Abständen» und in jedem Ressort, in das sie thematisch passen, erscheinen, heisst es in der entsprechenden Meldung in eigener Sache.

Der Berner Oberländer verabschiedet sich seinerseits von seinen externen Kolumnen und vom «Wort zum Sonntag». Die letzten Beiträge seien Ende Jahr erschienen.

Auch Podcasts werden eingestellt

Weiter verschwinden im Zuge der Spar- und Umbaumassnahmen bei Tamedia auch zwei Podcasts. «Dialogplatz» vom Landboten in Winterthur und «Los Emol» der Basler Zeitung wurden per Ende 2024 eingestellt. (spo/nil)


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KOMMENTARE

Thomas Läubli
08.01.2025 18:41 Uhr
Und schon war heute der erste Artikel auf den Kulturseiten im Tagesanzeiger, an dem Andreas Kunz mitgewirkt hat. Dieser ist nicht als Kulturjournalist bekannt, sondern als Meinungsmacher mit rechter Schlagseite. Somit geht die Zerstörung der Kulturberichterstattung bei Tamedia weiter.
Victor Brunner
07.01.2025 12:17 Uhr
Das definitive Grounding des TA. Einst stolze und wichtige Tageszeitung von Pietro Supino skelettiert der meinte ohne Werbeeinnahmen könne eine Zeitung bestehen! Ob durch den drastischen Leistungsabbau das Abo günstiger wird?

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