Als Nathalie Wappler vor sechs Jahren ihre Stelle als Direktorin von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) angetreten hatte, war es eines ihrer grossen Ziele. Audio sollte gross werden. Eine eigenständige Audiothek, wie sie die ARD in Deutschland anbietet, schwebte Wappler vor. «Was noch fehlt, ist eine Plattform für Audio. Diese Lücke könnte man mit einer Audiothek schliessen», sagte sie 2019 in einem Interview. Sechs Jahre später gibt es zwar keine Audiothek, aber eine andere, kleinere Lücke im Audioangebot wurde kürzlich geschlossen.
«Audioinhalte attraktiver und zugänglicher machen»
Mit einem dieser Tage erfolgten Update der «Play SRF»-App verfügt nun auch das Audioangebot über eine redaktionelle Kuration und Präsentation von Sendungen und Podcasts. Bisher gab es dort nur drei automatisch generierte Rubriken. Neu gliedert sich der Bereich in vier Top-Empfehlungen an der Spitze sowie zahlreiche inhaltliche Rubriken von «News-Update» bis «Kinder & Familie». Damit gleichen sich der Video- und Audiobereich in der App. Diese Aktualisierung schaffe eine wichtige Grundlage, schreibt SRF in einer internen Dokumentation, «um unsere Audioinhalte für Nutzer:innen attraktiver und zugänglicher zu machen». Das Navigieren und Entdecken von Inhalten werde «einfacher und intuitiver», heisst es weiter.
Allzu lange wird diese Lösung indes nicht Bestand haben. Denn SRF und die SRG sind daran, die verschiedenen Play-Apps zu einer grossen Plattform zusammenzuführen. Unter dem Projektnamen «Play Next» laufen die Arbeiten an dieser helvetischen Monstermediathek, wenn auch mit Verzögerung gegenüber dem ursprünglich anvisierten Fahrplan (persoenlich.com berichtete).
Eigenständige Audiothek wird es nicht geben
Anders als viele seiner ausländischen Pendants werden SRF/SRG nie mit einer eigenständigen Audiothek auftreten. Nimmt man die nun erfolgte Aufwertung der «Play SRF»-App zum Massstab, dann sollte das Audioangebot auch in der gesamtschweizerischen App einen angemessenen Platz erhalten.