Der am Mittwoch veröffentlichte Ratgeber «Unfallsprache – Sprachunfall» kritisiert, dass Formulierungen wie «erlag seinen Verletzungen» oder «es kam zum Unfall» Verkehrstote als Schicksal darstellen. Die Forscher um Hugo Caviola empfehlen stattdessen konkrete Beschreibungen: «A und B kollidierten» statt «Es kam zum Unfall» oder «Fussgängerin von Velofahrer angefahren» statt nur «Fussgängerin angefahren».
Auch die Perspektiven sollten transparent gemacht werden, wie es in einer Mitteilung heisst: «Der Autofahrer erklärte, er habe die Fussgängerin übersehen» statt «Der Autofahrer übersah die Fussgängerin». Wichtig sei zudem die Kontextualisierung, etwa durch Hinweise wie «Das ist die vierte Kollision auf dieser Kreuzung in diesem Jahr».
Der für Polizei und Medien konzipierte Leitfaden soll angesichts von 250 Verkehrstoten in der Schweiz im vergangenen Jahr das Bewusstsein für Verkehrssicherheit schärfen. Er wurde von Wissenschaftlern aus drei Ländern entwickelt und ist kostenlos in verschiedenen Versionen erhältlich. (pd/cbe)