Roy Oppenheim gehörte zu den bekanntesten Kulturpersönlichkeiten der Schweiz. Seine Jugend verbrachte der 1940 geborene Oppenheim in seiner Geburtsstadt Baden. Seine Mutter war die bekannte Papa-Moll-Malerin Edith Oppenheim-Jonas, deren Erbe er später betreute.
Nach dem Sekundarlehrerpatent und einem Studium für Kunstgeschichte, Geschichte und Publizistik war Oppenheim ab 1971 in den verschiedensten Funktionen bei der SRG tätig. So unter anderem als Direktor des Schweizer Radio International oder als Kulturchef des Schweizer Fernsehens. In den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit kam er als Direktor des TV-Senders S Plus, der zwar zur SRG gehörte, gleichzeitig aber privaten Anbietern wie Ringier, der NZZ oder dem Beobachter eigene Sendeplätze anbot. Das war für die damalige Zeit pionierhaft.
Nach der Weiterführung von S Plus zu S 4 wurde Oppenheim Direktor Marketing und Kommunikation bei der SRG Generaldirektion, von 1999 bis 2007 leitete er die Kommunikation der Suisa. Dabei initiierte er das Expo.02-Projekt Klangturm auf der Arteplage Biel. Auch nach seiner Pensionierung war Oppenheim weiterhin aktiv. So war er unter anderem Präsident des Kulturkanals arttv.ch und schrieb mehrere Bücher, unter anderem über die Berner Theatergruppe Mummenschanz.
Oppenheim verstarb am Dienstag nach längerer und komplexer Krankheit im Kantonsspital Baden. In einer am Freitag in der Neuen Zürcher Zeitung veröffentlichten Todesanzeige beschrieb ihn seine Familie als «grossen Visionär», dessen Leben von Kreativität bestimmt gewesen sei. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Neben seinen Tätigkeiten bei SRG und Suisa war Oppenheim auch Präsident des Forum Helveticum, einem Zusammenschluss von Organisationen aus den Bereichen Politik, Kultur, Wirtschaft und Religion. Er hinterlässt eine Frau und einen Sohn. (ma/sda)