25.03.2025

Basler Zeitung

Verleger Supino kontert Kritik der Konkurrenz

Offener Briefwechsel zwischen bz Basel und Tamedia: Christian Mensch kritisiert Lücken und Fehler in der BaZ-Berichterstattung, Verleger Pietro Supino verteidigt seine Basler Zeitung und verweist auf die guten Leserzahlen.
Basler Zeitung: Verleger Supino kontert Kritik der Konkurrenz
Tamedia-Verleger Pietro Supino anlässlich der Präsentation der Geschäftszahlen der TX Group am 5. März 2025. (Bild: Keystone/Ennio Leanza)

Christian Mensch, Redaktor der bz Basel, wandte sich am 18. März in einem offenen Brief an Pietro Supino, den Verleger der Basler Zeitung (BaZ). Mensch kritisierte in seinem «Zwischenruf», dass Supino sich offenbar kaum um die BaZ kümmere, was die bz Basel als direkten Konkurrenten bekümmere.

«Es tut weh»

Konkret bemängelte Mensch die Qualität der Berichterstattung der BaZ, insbesondere zur diesjährigen Basler Fasnacht. «Es tut weh, wenn sich die Berichterstattung über das Guggenkonzert vom Dienstagabend erst am Donnerstag in der Zeitung findet und darüber ‹Mittwoch› steht», steht im offenen Brief. Ausserdem entstünden Fehler durch die Verlagerung von Teilen der Redaktion nach Zürich, wo man mit den Basler Gepflogenheiten nicht vertraut sei.

Supino erwiderte den «Zwischenruf» von der Konkurrenz mit einem offenen Brief, den die bz Basel am Dienstag, 25. März, veröffentlichte. Als Erstes verweist der Tamedia-Verleger auf die Leserzahlen der BaZ. «Vielleicht wollen Sie Ihrer Leserschaft bei Gelegenheit erklären, warum sich die BaZ als gedruckte Zeitung so gut hält und digital fast dreimal so oft besucht wird wie die bz Basel», schreibt Supino an Mensch gerichtet. Er betonte zudem die Stärken der BaZ, wie die Kombination aus lokaler Redaktion und nationalem Netzwerk, die internationalen Bezugspunkte und die technologischen Initiativen. Zudem hebt er die regionale Verankerung und die Qualitätsstandards der BaZ hervor.

«Stolz auf die Berichterstattung»

Zur konkreten Kritik an der journalistischen Leistung repliziert Supino, er sei «stolz auf die Berichterstattung der BaZ über die Fasnacht. Die Redaktion hat dafür verdientermassen viel Zuspruch erhalten.» Auf die anderen Kritikpunkte geht Supino nicht direkt ein und schreibt allgemein, dass es dazu gehöre «zu korrigieren, wenn Fehler passieren, was sich leider nicht immer vermeiden lässt.»

In einer kurzen Duplik unter Supinos offenem Brief ordnet Christian Mensch die Stellungnahme des BaZ-Verlegers als Zeichen des Bedeutungsverlusts ein: «War die BaZ früher dominanter Platzhirsch, so zeigt doch gerade Supinos Replik, spielt die bz mittlerweile auf Augenhöhe.» (nil)


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