22.04.2025

Ringier

Verwechselte Blick.ch zwei Päpste?

Nach der Meldung über den Tod von Papst Franziskus ist ein peinlicher Fehler unterlaufen – oder doch nicht?

Am Ostermontag unterlief Blick.ch in der Berichterstattung über den Tod von Papst Franziskus vermeintlich ein Bildfehler. Auf einem Screenshot, der auf Social Media kursierte, war ein Teaser mit dem Titel «Papst Franziskus (†88) ist tot» zu sehen. Im Fokus: ein Foto des früheren Papstes Benedikt XVI. Die Ironie der Geschichte: Rechts neben dem Hauptbild war in einer Infobox ein korrektes Bild von Papst Franziskus zu sehen.


Was ist passiert? «Die Redaktion hat für den Teaser nicht ein Foto des früheren Papstes Benedikt XVI. verwendet, sondern es wurde ein Video innerhalb des Artikels automatisch auf dem Teaserbild abgespielt», so Blick-Sprecher Daniel Riedel am Mittwoch gegenüber persoenlich.com. «Dieses Video beinhaltete auch Bildmaterial von Papst Benedikt, weshalb es möglich war, im richtigen – oder eben falschen – Moment einen Screenshot zu machen, in dem auf der aktuellen Schlagzeile von Papst Franziskus im Hintergrund eine Videosequenz von Papst Benedikt flimmert. Diese Funktion gibt es nur auf Desktop und Mobile, nicht aber auf der App, weshalb dort dieser Screenshot so auch nie getätigt hätte werden können.» Die Blick-Redaktion habe die Möglichkeit, das automatische Abspielen von Videos auf dem Teaser zu stoppen, wenn es zu Missverständnissen führe.

Was online rasch korrigiert werden kann, wirkt sich bei Printpublikationen deutlich nachhaltiger aus. Rückblende ins Jahr 1963: «Blick tötet den Papst», heisst es dazu in der Ringier-Chronik. Damals kam es tatsächlich zu einem Fauxpas: «Um sicherzugehen, dass der Tod des sterbenden Papstes Johannes XXIII. rechtzeitig bekannt gegeben wird, erstellt die Redaktion zwei Druckversionen», steht in der Chronik dazu. «Doch die Hälfte der Zeitungen wird versehentlich mit der Todesmeldung des Papstes gedruckt – obwohl dieser noch einen Tag länger lebt. Ein Malheur, das in die Geschichte eingeht.»


Zurück ins Jahr 2025: Blick berichtete nach eigenen Angaben mit rund 20 Artikeln und Videobeiträgen sowie sechs Sonderseiten in der Printausgabe über den Tod von Papst Franziskus. (cbe)



In einer ersten Version hiess es, Blick habe zwei Päpste verwechselt. Diese Berichterstattung fusste auf der Aussage der Blick-Medienstelle vom Dienstag, als es lediglich hiess: «Dieser Fehler wurde schnell erkannt und umgehend behoben.»


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KOMMENTARE

Aldrovandi Mario
25.04.2025 19:22 Uhr
Verwechselter Papst Etwas sehr eigenartig mutet an, das grad verschiedene Menschen einen Screenshot gemacht haben (u.a. Der Autor) und bei grad allen die gleiche. Videosequenz erschien. Die Aussage der Blick Medienstelle erinnert eher an Kreml-Petkow.
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