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Es gibt nichts Gutes – ausser man tut es

Am 12. März 1975 gründete der Arzt Dr. med. Guido A. Zäch die Schweizer Paraplegiker-Stiftung und legte damit die finanzielle Basis des heute umfassendsten gemeinnützigen Solidarwerks der Schweiz: Menschen mit einer Querschnitt- oder anderen Lähmung, behinderten Menschen im Rollstuhl, ein selbstbestimmtes Leben bei bestmöglicher Gesundheit zu ermöglichen. Weil in Basel damals das Geld für eine Klinik fehlte, sollten nach Zächs Idee «Gönner» mit festen Jahresbeiträgen und Spenden die Stiftung finanziell unterstützen. Tue Gutes und profitiere: Mitglieder dieser Gönnervereinigung erhalten bei unfallbedingter Querschnittlähmung eine schnelle Direkthilfe, heute 250'000 Schweizer Franken, schwer Betroffene weitere Unterstützung. Die Idee zündete: Aus anfänglich 50'000 Mitgliedern sind heute über 2 Millionen geworden, die alle pro Jahr mindestens 45 Franken beisteuern. Zusammen mit Spenden sind das rund 100 Millionen Franken im Jahr.

Am Tag der Bundesratswahl wird am Nachmittag im Paraplegiker-Zentrum in Nottwil mit Guido A. Zäch und prominenten Gästen das Jubiläum gefeiert.

Die Leistungen der Paraplegiker-Gruppe in der lebenslangen Unterstützung der Querschnittgelähmten sind heute umfassend: Neben medizinischer Erstversorgung in der Klinik des Zentrums mit Helikopterlandeplatz, einer umfassenden Rehabilitation nach dem Unfall, werden Patienten bei Bedarf von einer Schmerzklinik, einer Rechtsabteilung, einer Paraplegiker-Forschung, einer Garage für Autoanpassungen und Hilfsmitteln im Alltag, einer Beratungsstelle für Umbauanpassungen und einer Fachschule für Rettungsmedizin begleitet. Selbst Hilfe für Ferien im Rollstuhl gibt es. Bestes Beispiel für die breiten Leistungen der Stiftung waren auch die Erfolge der Parasportler an den Olympischen Spielen in Paris. Nottwil stellt den schnellsten Rennrollstuhl und ein ideales Trainingszentrum.

Guido A. Zäch, der diesen Herbst 90 wird, setzte sein Lebensmotto in Tatsachen um: «Behinderte brauchen keine Tränen – sie brauchen Chancen!»



Hans Jürg (Fibo) Deutsch arbeitete seit 1960 für Ringier und hatte die verschiedensten Funktionen inne, unter anderem Chefredaktor der Schweizer Illustrierten.

Unsere Kolumnistinnen und Kolumnisten vertreten ihre eigene Meinung. Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der Redaktion.

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