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Gegeninauguration in Basel

Nun ist das lange gehütete Geheimnis gelüftet: Während Amerika mit Trump, Vance und Musk auf herbe Männlichkeit setzt, wählt die SRG – geschlechtlich jedenfalls – ein Kontrastprogramm. Mit Michelle Hunziker, Hazel Brugger und Sandra Studer dominiert am ESC Frauenpower pur. Das Warten hat sich jedenfalls gelohnt: Die Schweiz – dies kann man bereits im Vorfeld des ESC sagen – tritt moderationstechnisch mit einer Spitzentruppe an.

Während Michelle Hunziker als Hauptfavoritin über internationale Ausstrahlung verfügt und Hazel Brugger vor allem in Deutschland wegen ihrer scharfen Zunge gefürchtet und auch beliebt ist, hat man mit Sandra Studer die beständigste und wohl auch eine der talentiertesten SRG-Moderatorinnen ihrer Geschichte gekürt. Sie kann im Gegensatz zu ihren Berufskolleginnen nicht nur singen, sondern belegte auch vor 34 Jahren am Grand Prix Eurovision unter dem Namen Sandra Simó den herausragenden fünften Rang.

Es ist Unterhaltungschef Reto Peritz hoch anzurechnen, dass man sich bei der ganzen Evaluation an Sandra Studer und deren Sendungen erinnerte und damit zeigt, dass man nicht zwingend ins Ausland gehen muss, um als Starmoderatorin zu reüssieren. Sollte der ESC wider Erwarten nicht den erhofften Erfolg bringen (1989 in Lausanne war dies der Fall), an den drei Moderatorinnen wird es sicherlich nicht liegen.

Die Gegeninauguration in Basel ist geglückt. Im Gegensatz zu den USA müssen wir auch nicht vier Jahre warten, bis wir das Resultat kennen. Bei uns ist es bereits in vier Monaten so weit.  


Matthias Ackeret ist Verleger und Chefredaktor von persönlich und persoenlich.com.

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